Jürgen Seibold

Für manche sind Lesungen eine abschreckende Vorstellung: Sie fürchten einen Schriftsteller, der am Tisch sitzt, monoton Seiten vorliest und sich zwischendurch, als Gipfel der Beweglichkeit, einen Schal um den Hals schwingt. Da braucht es für etwas Abwechslung schon einen schweren Schluckauf – wie in dem legendären Sketch von Loriot. In den Lesungen von Bestseller-Autor Jürgen Seibold, dessen Bücher seit dem Psychothriller „Kinder“ (2012) im Piper-Verlag erscheinen, geht es aber auch ohne Schluckauf sehr lebhaft zu.

Jürgen Seibold liest aus seinem Roman „Mein perfektes Ich kann mich mal“ und sorgt mit Auszügen aus seiner Ratgeber-Parodie

„Powerboring – Zeig dem Stress dein Gähnen“ für zusätzliche Unterhaltung.

„Mein perfektes Ich kann mich mal“ – Roman: Ein ewiger Student wird versehentlich Bestseller-Autor Höher, schneller, weiter? Nicht mit Daniel, der so gar nichts von Selbstoptimierung und Motivationsparolen hält. Ganz im Gegenteil: Er genießt sein unaufgeregtes Leben als ewiger Student, zelebriert die gepflegte Langeweile und ist glücklich damit. Doch als ihm seine Eltern zum

30. Geburtstag den Geldhahn zudrehen, hilft alles nichts: Er braucht einen Job. Blöd nur, dass er selbst bei den einfachsten Tätigkeiten nicht einmal den Probetag übersteht. In seiner Not beschließt er, einen Ratgeber zu schreiben über das, was er am besten kann: Nichtstun. Eine Idee mit ungeahnten Folgen …